Herrenabend

Das Alter mit all den wenig charmanten Begleiterscheinungen, Demenz, Tod - das sind wirklich keine Themen für witzige Bemerkungen - oder doch? Nach zwei Bänden über den Alltag im Heim (zul. "Lieber Rotwein als tot sein", BP/mp 20/137) schreibt Hendrik Herrenabend Groen (Pseudonym des Amsterdamer Bibliothekars Peter de Smet) nun über sein zunehmendes Vergessen. Doch statt zu jammern, entdeckt er positive Seiten, indem er nur das Schöne für die Erinnerung festhält. Inzwischen hat die Corona-Pandemie sein Heim erreicht und Besuche werden verboten, was der Autor mit heftiger Kritik kommentiert. Hamsterkäufe, technische Aufrüstung der Senioren für ihre Kontakte machen aus diesem einfachen Tagebuch eine oft humorvolle Abrechnung mit den Ungereimtheiten der großen und der kleinen Politik. Sehr einfühlsam hat der Autor das unaufhaltsame Abgleiten in die Demenz beschrieben und die immense Bedeutung der sozialen Kontakte, auch wenn sie im Dunkeln des Vergessens zu verschwinden scheinen. Sehr empfehlenswert.

Ela Wildberger/STUBE

Ela Wildberger/STUBE

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Herrenabend

Herrenabend

Hendrik Groen ; aus dem Niederländischen von Gaby van Dam
Piper (2021)

235 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 982132
ISBN 978-3-492-07128-4
9783492071284
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.