Uns gehört die Welt

Nach der Lektüre bleibt Lust auf mehr: auf mehr Details und Erlebnisse der ausgewählten Frauen und auf mehr Porträts, denn die Welt aus den Augen dieser Aktivistinnen ihrer unterschiedlichen Epochen zu erleben, weckt unsere Neugier. Nicht alle wecken Uns gehört die Welt unsere Sympathie, denn ihre Einstellungen widersprechen zum Teil krass unseren heutigen Vorstellungen. Da ist erst einmal Sophie von La Roche, die sich im 18. Jh. auf den Gletscher des Mont Blanc tragen ließ. Sicher kein angenehmes Unternehmen, auch wenn sie nicht selbst zu Fuß unterwegs war. Oder die Malerin Louise Seidler, die sich auf Goethes Spuren nach Italien wagte, allerdings keineswegs so gut finanziell versorgt wie letzterer. Frieda von Bülow hingegen wollte am Ausbau der deutschen Kolonien in Ostafrika teilnehmen und bewunderte Carl Peters Einsatz für die deutschen Interessen auf dem zum Großteil unerforschten Kontinent. Der Autor stellt die Reiseschriftstellerinnen kurz vor, sodass sich die Leserinnen und Leser ein Bild ihrer sozialen Verhältnisse machen können, und verfolgt dann deren Reisen durch die verschiedenen Länder und Kontinente, mit unterschiedlichsten Zielen und Motiven, anhand der Tagebücher oder Reiseberichte, soweit diese noch vorhanden sind. - Interessant und lesenswert.

Lili Aignesberger

Lili Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Uns gehört die Welt

Uns gehört die Welt

Armin Strohmeyr
Piper (2016)

Piper ; 7392
351 S.
kt.

MedienNr.: 821137
ISBN 978-3-492-27392-3
9783492273923
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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