Die Bruderschaft des Bösen
Charlie und Millie, die beiden "rechtschaffenen" Außenseiter in der Gangster School (vgl. BP/mp 18/337), stoßen auf Treffen altertümlich verkleideter Gestalten, die seltsame Riten praktizieren. Das Ziel der Bruderschaft ist, die Schuldirektorin von ihrem Posten zu entfernen. Dabei versucht die Verschwörergruppe, die "Störenfriede" ihrer Aktivitäten auszuschalten, indem sie den Hund und den Roboter-Wolf der Kinder kidnappen. Deren Befreiung gelingt nach allerhand Rückschlägen. - Von der Struktur her handelt es sich um eine Kombination von Internatsgeschichte und Abenteuererzählung. Um das Leserinteresse für die Neuauflage des altbekannten Themas zu wecken, hat die Autorin als Schulziel die Kriminellenausbildung gewählt. Verständlicherweise bricht sie die tatsächlichen Methoden und Verhaltensweisen von Gangstern auf eine mildere Ebene herunter. Manches wird dabei so verharmlost, dass es selbst Kindern albern vorkommen dürfte. Eine Unterrichtsstunde in "Trotz und Unhöflichkeit im Alltag" - ist sie nur grotesk oder zum Lachen? Zugegeben, es ist ein schwieriger Spagat, kriminelles Denken und Handeln so darzustellen, dass es Kinder nicht verstört, aber sich dennoch an der Realität orientiert. Insgesamt werden sich die meisten Kinder jedenfalls gut unterhalten fühlen.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Bruderschaft des Bösen
Kate Wiseman
you&ivi (2018)
Gangster School ; 2
251 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10