"Keine neue Gestapo"
Ausgehend von einem Auftrag des "Bundesamtes für Verfassungsschutz" und mit dessen Unterstützung haben die beiden Bochumer Historiker die Entstehung bis 1975 untersucht und beschrieben. Hintergrund war die Frage nach dem Anteil von Mitarbeitern mit nationalsozialistischer Vergangenheit. Zunächst kaum vertreten, griff man auf diese Personengruppe in Zeiten des "Kalten Krieges" verstärkt zurück. Durch die Definition und bewusste Beschränkung der Aufgaben und Befugnisse (im Vergleich etwa zur Gestapo) blieb deren Einfluss begrenzt. Die Kapitel Aufbau, Krisen (z.B. Affäre John), Skandale und Transformation informieren nicht nur zum Kernthema, sondern vermitteln zeitgeschichtliches Wissen aus den ersten Jahren der Bundesrepublik. - Gut lesbar ist das Sachbuch in größeren Beständen eine gewinnbringende Lektüre.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
"Keine neue Gestapo"
Constantin Goschler ; Michael Wala
Rowohlt (2015)
464 S. : Ill., graph. Darst.
fest geb.