Miakro
Georg Klein war mit "Miakro" für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert - und das völlig zu Recht. Kleins Roman ist eine Dystopie über eine unheimliche Bürowelt der Zukunft. Büroleiter Nettler und seine Kollegen arbeiten unter der Erde, sie streichen über Glasoberflächen. Technik und Mensch verschmelzen miteinander. Es gibt keine Trennung mehr zwischen Freizeit und Arbeit. Sprachgewaltig zeichnet Klein eine Welt, auf die man sich einlassen muss. Wenn man sich eingelesen hat, entfaltet dieser Roman aber einen Sog. Wie schon im Titel verschmelzen hier das Kleine und das Große miteinander, mikro und makro. In der zweiten Hälfte des Buches gelangen die Büromenschen in Kontakt mit der Außenwelt. - Georg Klein erweist sich als Meister des phantastischen Erzählens. Ein Buch, für das man Zeit braucht, obwohl es nur 333 Seiten hat. Für größere Bestände empfehlenswert.
Katja Strippel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Miakro
Georg Klein
Rowohlt (2018)
332 S.
fest geb.