Die Vermessung der Welt

Im September 1828 versammeln sich in Berlin anlässlich eines Naturforscherkongresses führende deutsche Wissenschaftler. Zu den Geladenen gehören u.a. auch Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und Alexander von Humboldt (1769-1859). Beiden gemeinsam Die Vermessung der Welt ist das rastlose Streben, naturwissenschaftliche Zusammenhänge erkennbar zu machen. Gauß, der bereits als Student die "Disquisitiones Arithmeticae" veröffentlicht hat und sich späterhin mit Physik und Astronomie befasst, verabscheut weite Reisen. Anders Humboldt: Gemeinsam mit seinem treuen Begleiter Bonpland führen ihn strapaziöse Forschungen nach Mittel- und Südamerika. Vor allem die gefährlichen Fahrten auf den Urwaldflüssen gehören zu den spannendsten Kapiteln des Abenteuer- und Wissenschaftsromans. Präzise Recherchen sowie die geschickte Auswahl der verwendeten Stilmittel (z.B. Dialoge nur in indirekter Rede) verleihen den informativ-unterhaltsamen Schilderungen der Protagonisten und ihrer Begegnung bei aller Fiktion ein hohes Maß an Authentizität. Obwohl die von Gauß und Humboldt geleistete wissenschaftliche Arbeit im Mittelpunkt steht, bleibt der junge Autor (*1975) die Darstellung zweier höchst eigenwilliger Charaktere dennoch nicht schuldig. Unbedingt lesenswert!

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Vermessung der Welt

Die Vermessung der Welt

Daniel Kehlmann
Rowohlt (2005)

301 S.
fest geb.

MedienNr.: 236804
ISBN 978-3-498-03528-0
9783498035280
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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