Die Physik der Zukunft
Michio Kaku (Jahrgang 1947) lehrt theoretische Physik an der City University in New York, er ist maßgeblich an der Stringtheorie beteiligt und sucht außerdem wie auch Einstein und Hawking nach einer "Weltformel". Die nächsten 100 Jahre teilt der Autor in drei Teile und stellt für diese seinen jeweiligen Ausblick gut verständlich und öfters auch unterhaltsam vor. Er wendet sich dabei den Zukunftsvisionen zu Computern, künstlicher Intelligenz, Medizin, Nanotechnologie (ganz wichtig), Energie, Raumfahrt, Wohlstand und Menschheit zu. Das abschließende Kapitel bringt exemplarisch "Einen Tag im Jahr 2100": 6.15 Uhr, Wandbildschirm leuchtet auf, begrüßt individuell, in Bad und Toilette wachen Hunderte von DNA- und Proteinsensoren, sie suchen ständig nach auch noch so kleinen Hinweisen auf Krankheit, der Robo-Koch bereitet inzwischen das Frühstück, das selbsttätig vorgefahrene Magnetauto wartet schon usw. usw. - Wenn die Voraussagen des Insiders Kaku auch noch so abgehoben klingen, sind diese nicht das Produkt wilder Spekulationen, sondern logisch zu erwartende Ausreifungen von heute schon existierenden Prototyptechnologien (zum Vergleich: Die Menschen um 1900 hätten z.B. unser heute selbstverständliches Internet auch recht abgehoben gefunden ...). - Das sehr informative und spannende Buch mit zwar recht spärlichem Inhaltsverzeichnis, andererseits aber über vierzig Seiten voller Anmerkungen, Literaturangaben und Register wird sicher viele Freunde finden. Sehr empfehlenswert.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Physik der Zukunft
Michio Kaku
Rowohlt (2012)
602 S. : Ill.
fest geb.