Die Vaterklausel

Ein Vater, der inzwischen auch Großvater ist, kommt zweimal im Jahr für einige Tage nach Stockholm. Wenn er vor Ort ist, überlässt ihm sein Sohn sein Büro und wenn er an seinem ausländischen Wohnort ist, macht der Sohn für ihn die Steuerklärung, Die Vaterklausel verwaltet seine Post und regelt seine Bankgeschäfte. So funktioniert die sogenannte Vaterklausel. Aber der Sohn, der in Elternzeit mit seinen beiden kleinen Kindern ist, möchte die Klausel jetzt aufheben und vor allem das Vater-Sohn-Verhältnis neu ausrichten. Auch wenn die Vater-Sohn-Beziehung im Zentrum steht, kommen alle anderen Familienmitglieder auch zu Wort, auch die längst verstorbene Schwester und das einjährige Kind. Manchmal wird dieselbe Szene aus Sicht verschiedener Personen wiederholt, wodurch deutlich wird, wie weit Selbst- und Fremdwahrnehmung der Protagonisten auseinanderklaffen. Eine bewegende, poetische und humoristische Familiengeschichte mit selbstbiografischen Zügen über einen Vater, der seine Kinder in Stich gelassen hat und einen Sohn, der selbst ein fürsorglicher Vater ist, aber zu zerreißen droht zwischen seinen Familienpflichten und dem Drang, alles hinter sich zu lassen. - Khemiri (*1978), Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers, wurde bereits als 25-jähriger Debütant zu einem der bedeutendsten Autoren Schwedens. Für "Alles, was ich nicht erinnere" (BP/mp 17/686) erhielt Khemiri den renommierten August-Preis. Sehr empfehlenswert!

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Vaterklausel

Die Vaterklausel

Jonas Hassen Khemiri ; aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein
Rowohlt (2020)

332 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 602905
ISBN 978-3-498-03583-9
9783498035839
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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