Magdalenas Blau
Magdalena hat von Geburt an grauen Star. Mit 16 Monaten wird sie an einem Auge operiert, doch die Operation misslingt. In Freiburg besucht die 1933 Geborene zunächst die Regelschule. Doch schon bald spürt sie, dass sie wegen ihrer Behinderung nicht mit den anderen Kindern mithalten kann und zwangsläufig in eine Außenseiterposition gerät. Gefördert von den Eltern und durch ihre liebevolle Beziehung zu ihrem Großvater, der ihr als Malermeister die Farben und das Malen beibringt, übersteht Magdalena die schwierige Nazizeit im Kreise ihrer Familie. Lachauer bringt uns die Welt einer heute fast 80-jährigen Frau nahe, die durch die Liebe ihrer Familie trotz ihres Handicaps und eines Sohnes, der ihre Behinderung geerbt hat, Wege findet, selbstbewusst und kreativ ihr Leben zu gestalten. Auf Wunsch ihrer Protagonistin hat Lachauer die Namen der in diesem Bericht genannten Personen verändert, was jedoch dieser realistischen, einfühlsam beschriebenen Biografie keinen Abbruch tut. - Lesenswert.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Magdalenas Blau
Ulla Lachauer
Rowohlt (2011)
351 S.
fest geb.