Die jungen Bestien

Zuerst vermutet man, dass die Leichen, die man beim Straßenbau bei Turin gefunden hat, aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, aber dank des hartnäckigen Kriminalkommissars Arcadipane (zul. "Der Fall Bramard", BP/mp 15/664) zeigt sich, dass es sich um Die jungen Bestien ein Verbrechen aus den 1970er Jahren im Umfeld des Terrors der Roten Brigaden handelt, die mit der Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Aldo Moro ihren brutalen Höhepunkt fand. Parallel zu der Aufklärung des Falls, die Arcadipane zusammen mit seinem ehemaligen Chef und der zum Innendienst degradierten jungen Kollegin Isa betreibt, gibt es noch die Entwicklungen in seiner Familie, die Schwierigkeiten mit seiner Frau und seine Sitzungen bei einer Psychotherapeutin wegen seiner Midlife-Krise. Es ist nicht ganz einfach, den verschiedenen Erzählsträngen der Gegenwart und Vergangenheit mit ihren Akteuren - mal mit Nachnamen, mal mit Vornamen erwähnt - zu folgen. Aber für Krimifans mit Faible für Italien empfehlenswert.

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Die jungen Bestien

Die jungen Bestien

Davide Longo ; aus dem Italienischen von Barbara Kleiner
Rowohlt (2020)

410 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600130
ISBN 978-3-498-03946-2
9783498039462
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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