Kolumbus Erbe

Die Entdeckung Amerikas 1492 und eines pazifischen Seeweges nach Ostasien nach 1500 führte zu einem transkontinentalen Austausch von Nutztieren und -pflanzen, Menschen verschiedener Ethnien und ungewollt auch von gefährlichen Krankheitserregern und Kolumbus Erbe Schädlingen. Der vielfach ausgezeichnete amerikanische Wissenschaftsjournalist zeichnet in diesem brillanten Buch auf erzählerisch hohem Niveau und gestützt durch zahlreiche Fakten und Beobachtungen vor Ort Segen und Fluch dieses kolumbischen Austauschs nach, der die Menschheit in eine immer einheitlichere Welt, das Homogenozän führte. Silberhandel, Kautschukgewinnung, Tabak-, Kartoffel- und Zuckerrohranbau sind dabei einige Schwerpunkte seines Textes. Manch Überraschendes kommt dabei ans Licht, etwa der Zusammenhang zwischen Sklavenhaltung und Malariaverbreitung. Und wer weiß schon, dass Lateinamerika in der Kolonialzeit eigentlich von Menschen indianischer und afrikanischer Herkunft dominiert wurde? Dabei gelang es entlaufenden Sklaven (Maroons) oft, sich in recht stabilen, von der spanischen Herrschaft nicht kontrollierten Staatsgebilden zu organisieren. - Ein überzeugendes Sachbuch, das seine Leserschaft packt, unterhält und neue Einsichten vermittelt. In anspruchsvollen Beständen ein Muss!

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Kolumbus Erbe

Kolumbus Erbe

Charles C. Mann
Rowohlt (2013)

807 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 389863
ISBN 978-3-498-04524-1
9783498045241
ca. 40,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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