Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk
Im Sonnenhof, einem alternativen Wohnprojekt, läuft es besser, seit Bibi da ist. Die 17-Jährige wurde zu Sozialstunden verurteilt und begeistert mit ihrem jugendlichen Schwung die Bewohner, allen voran Ramafelene, dessen Mutter Ingrid den Sonnenhof
gründete. Seit Ingrid nur noch depressiv in ihrer Hütte sitzt, muss sich ihr Sohn um alles kümmern. Nun wagt er es, von einer Zukunft mit Bibi zu träumen. Da taucht ein Gast auf: David van Geelen, mit Künstlername Sydney Seapunk, und will die Welt verbessern. Dafür plant er u.a. die Umverteilung von Vermögen. Er täuscht seine eigene Entführung vor und verlangt von seinem Bruder, einem erfolgreichen Unternehmer, vier Millionen Euro Lösegeld. Für diese Aktion wünscht sich David die Unterstützung der Sonnenhof-Bewohner. Als am Ende alles schief geht, ist es an Ingrid, ihre schützende Hand über alles zu halten. - Stichmann nimmt die großen Weltverbesserungsideen aufs Korn, die Träume und Ideale, die sich in Luft auflösen. Was hat am Ende noch Bestand? Ein Buch, das seine Leser mit vielen Gedanken zurücklässt. Nahe am Zeitgeist und sehr eindrucksvoll.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk
Andreas Stichmann
Rowohlt (2017)
225 S. : Ill. (farb.)
fest geb.