Die Erbschaft
Andy Larkham ist schlecht bezahlter Lektor in einem kleinen Londoner Verlag. Vor lauter Sorgen kommt er zu spät zur Beerdigung seines bewunderten ehemaligen Lehrers, der ihm vor seinem Tod ein Romanmanuskript geschickt hat. Versehentlich gerät er in die Trauerfeier für einen Mann, bei der außer ihm nur eine Frau anwesend ist. Wie sich herausstellt, war der Verstorbene, Christopher Madigan, immens reich und hat sein Vermögen den bei seiner Trauerfeier Anwesenden vermacht. Andy erbt 17 Millionen Pfund und beginnt - während er das Manuskript seines Lehrers redigiert - das Leben Madigans zu recherchieren, schon damit die Tochter Jeanine, die nur Schlechtes über ihren Vater erzählt, nicht merkt, dass er ihn gar nicht gekannt hat. Madigan hatte eine unglaubliche Lebensgeschichte, kam vom Armenien der Jahrhundertwende über Australien nach London, legte seine Identität ab, um Engländer zu werden, wo er reich, einsam und desillusioniert starb. Um die Tochter mit dem toten Vater zu versöhnen, erzählt ihr Andy alles, was er über seinen Lieblingslehrer weiß. Er fabuliert, doch letztlich fügt sich alles zusammen. Madigans Leben war abenteuerlich und tragisch, Andys Geschichte ist humorvoll erzählt und wird sehr dramatisch bis zum Happy End. Beste Unterhaltung auf hohem Niveau. (Übers.: Hans M. Herzog)
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Erbschaft
Nicholas Shakespeare
Rowohlt (2011)
441 S.
fest geb.