Stella Menzel und der goldene Faden
Die Geschichte beginnt in Stellas Kindheit, bei einer Gartenfeier. Dort zerreißen zwei gemeine Hunde Stellas kostbare Decke. Der Stoff, ein blauer Seidensatin mit Silberbrokat ist schon seit ca. hundert Jahren im Besitz der Frauen der Familie. So ist natürlich klar, dass die Mutter Stellas erst einmal empört ist, wie man einem kleinen Mädchen so etwas Wertvolles überhaupt anvertrauen kann. Doch die Großmutter bleibt ganz ruhig und überlegt sich einfach eine neue Verwendung des jetzt kleineren Stoffes. So erzählt die Großmutter zum Trost die Geschichte des Stoffes, der über Jahre hinweg weitergegeben wurde. So wird der Stoff von Kapitel zu Kapitel meist kleiner, doch die Geschichte, die die Frauen dazu erzählen, immer länger. Am Ende ist gerade noch genug Stoff und Faden übrig, um ein Buch damit einzubinden. Dieses Buch enthält dann Stellas gesamte Familiengeschichte. - Die deutsche Jugendliteratur-Preisträgerin Holly-Jane Rahlens hat hier eine wundervoll poetische Geschichte gezaubert. Inspiriert wurde sie dazu von einem alten Volkslied, in welchem auch aus "nichts" wieder etwas Neues entsteht. Auf keiner Seite langweilig, eignet sich das von Reinhard Michl stimmungsvoll bebilderte Jugendbuch wunderbar zum Vorlesen oder Selberlesen.
Anna Heinzle
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Stella Menzel und der goldene Faden
Holly-Jane Rahlens
Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (2013)
Rowohlt-Rotfuchs
154 S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9