Sigrid Odegards Reise nach Amerika
Sigrid Ødegård ist Chefin einer Polizeitruppe in Norwegen. Bei einem Einsatz erschießt sie einen Menschen in Notwehr. Um Abstand zu gewinnen, nimmt sie Urlaub und besucht ihren Vater, der über den Tod seiner Frau nicht hinwegkommt. Sie starb, als Sigrid fünf Jahre alt war. Sigrids älterer Bruder Marcus lebt in den USA. Doch seit einiger Zeit gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm, weshalb ihr Vater sie bittet, ihn in den USA zu suchen. Dort findet sie heraus, dass Marcus wegen Mordes an seiner Freundin Lydia gesucht wird. Doch weil Lydia schwarz ist und der Verdächtige weiß, ermittelt die Polizei nicht mit Nachdruck. Also macht Sigrid sich auf die Suche, zusammen mit dem etwas schrägen Sheriff Irv Wylie. - Der Roman spielt im Jahr 2008, als Obama zum Präsidenten gewählt wurde. Dennoch hat sich nichts an der Diskriminierung von Schwarzen in den USA geändert, eher im Gegenteil. Trotz dieses gesellschaftskritischen Untertons ist die Geschichte unterhaltsam und stellenweise sogar humorvoll geschrieben. Allen Büchereien zu empfehlen. (Übers.: Jan Schönherr)
Melanie Bremer
rezensiert für den Borromäusverein.
Sigrid Odegards Reise nach Amerika
Derek B. Miller
Rowohlt Polaris (2018)
413 S.
kt.