Die Wahrheit über das Sterben
Aus der Fülle seiner persönlichen Erfahrungen als Klinikseelsorger und Sterbebegleiter legt der Autor ein Kompendium vor, das sich mit den entscheidenden Fragen zu Sterben und Tod beschäftigt. Er skizziert die Grenzen der häuslichen Pflege und die möglichen Konflikte und Spannungen bei der professionellen Betreuung, wendet sich gegen das Phasenmodell von Kübler-Ross als Orientierung bei der Begleitung Sterbenskranker und zeigt, dass beim Sterbenden, der mit der eigenen Lebensgeschichte konfrontiert wird, die persönliche Lebenswirklichkeit gebührend beachtet werden muss. Immer die Persönlichkeit des Betroffenen beachtend, thematisiert er das schwierige Aufklärungsgespräch durch den Arzt, die Weigerung, den nahen Tod zur Kenntnis zu nehmen, die notwendige Fremdbestimmung durch das Pflegepersonal, die Spannung zwischen Angst und Hoffnung, die Rolle des Glaubens und das menschenwürdige Sterben durch die Begleitung in Palliativstationen, Hospizen und Pflegeheimen. Es ist ein eindringliches, einfühlsames und viele Fragen beantwortendes Buch, das mithelfen kann, den Sterbenden nicht alleine zu lassen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Wahrheit über das Sterben
Ernst Engelke
Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (2015)
rororo ; 62938
253 S.
kt.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats