Der verlorene Freund

In der Verkettung tragischer Ereignisse, die durch eine unbedachte Handlung ausgelöst werden, findet Carlos Mariá Domínguez (Jahrgang 1955) sein literarisches Thema. Detailgenau und komprimiert erzählt der in Buenos Aires geborene Schriftsteller Der verlorene Freund eine Geschichte, die ihre Dynamik aus den Spannungsfeldern Schuld und Scham, Liebe und Verrat sowie Gier und Gewalt bezieht. Im Mittelpunkt steht der in Montevideo lebende Notar Waldemar Hansen. Als er, scheinbar unmotiviert, Selbstmord begeht, drängt es den mit ihm befreundeten Ich-Erzähler, nach Ursachen für die Verzweiflungstat zu suchen. Um die Wahrheit herauszufinden, folgt der Ich-Erzähler einer Reiseroute Hansens, die ihn in das vom Goldabbau geprägte nördliche Uruguay führt. - Obwohl vor allem das subtile Porträt des Notars beeindruckt, lässt der Autor weitere, unterschiedlichsten sozialen Milieus angehörende Protagonisten agieren, die durch ihre Glaubwürdigkeit überzeugen. Der ethisch-moralische Fragen aufwerfende, novellistisch angelegte, spannend zu lesende Roman ist zu empfehlen! (Übers.: Susanne Lange)

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der verlorene Freund

Der verlorene Freund

Carlos Maria Dominguez
Suhrkamp (2013)

165 S.
fest geb.

MedienNr.: 381132
ISBN 978-3-518-42361-5
9783518423615
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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