Staub

Das Jahr 1984 ändert alles im Leben von Jonas Blaum. Der Vater, ein Arzt mit außergewöhnlich sozialem Engagement, nimmt eine Stelle in Saudi Arabien an. Erst nach einiger Zeit ist seine Frau bereit, mit den drei kleinen Kindern nachzukommen. Jonas, Staub ein ernsthafter Junge, nimmt feinsinnig die Eindrücke der fremden Kultur und vor allem die damit verbundenen Stimmungslagen der Eltern auf. Dass Semjon, das Sorgenkind der Familie, für einige Zeit verschwindet und sich danach nicht mehr davon erholt, entwickelt sich für Jonas zu einem Trauma, das fortan sein Leben bestimmt. Dreißig Jahre später, im Jahr 2014, reist der Arzt Jonas Blaum wieder in ein arabisches Land. Er besucht einen Freund in Jordanien und die Erinnerung an die Vergangenheit drängt sich in seine Gedanken. Blaums psychischer Zustand ist labil. Seine Welt wankt. Gerade wurde er von seiner Lebensgefährtin verlassen und die alte Drogenabhängigkeit lässt sich nicht in den Griff bekommen. Eines Tages wird er gebeten, den kleinen Alim zu behandeln, der an einer seltsamen Krankheit leidet, die ihn schwächt und wie ein Greis aussehen lässt. Jonas erinnert die Andersartigkeit des Kindes an Semjon. Dann verschwindet eines Tages auch Alim. Melancholisch und nebulös zeigt sich die Handlung dieses Romans von Svenja Leiber, deren Werke bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Für anspruchsvolle Leser/innen.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Staub

Staub

Svenja Leiber
Suhrkamp (2018)

242 S.
fest geb.

MedienNr.: 879814
ISBN 978-3-518-42790-3
9783518427903
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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