Dickicht

Ruth ist seit vielen Jahren alkoholsüchtig. Sie möchte mit diesem Problem allein fertigwerden, ohne Hilfe. Aber sie schafft es nicht. Da kommt ihr die co-abhängige Katja gerade recht: Mit ihrem Helfersyndrom versucht sie, ihre Unsicherheit zu kaschieren. Dickicht Doch Ruth zu helfen, bringt sie fast an den Rand ihrer Belastbarkeit. Und da ist auch noch Max, überzeugter Linker, der Ruth unterstützen will gegen ihre neue Vermieterin, ein Mann, der zunächst klar und ohne Fehler zu sein scheint. Doch was verbirgt er hinter seiner Fassade? - Nina Bußmann hat für ihre Romane schon einige Auszeichnungen bekommen. Liest man ihr neuestes Buch, weiß man, warum: Mit viel Geschick schafft sie eine Geschichte, in der die Schicksale dreier Menschen verwoben sind, die in der Anonymität der Großstadt nach Nähe suchen, Anerkennung, Identität. Und die dennoch dafür immer wieder in Abhängigkeiten geraten. Bußmann schreibt schnörkellos, geradlinig, zugleich lässt sie den Leser im Laufe der Geschichte immer mehr teilhaben an der Psyche der Protagonisten und schafft gerade damit große Authentizität. Für alle Bestände zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Dickicht

Dickicht

Nina Bußmann
Suhrkamp (2020)

317 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 945634
ISBN 978-3-518-42910-5
9783518429105
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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