Das blinde Licht
Benjamin Labatut muss man sich merken, das wird klar bei der Lektüre seines ersten ins Deutsche übersetzten Romans "Das blinde Licht". Dabei geht es um so bezeichnete Irrfahrten der Wissenschaften, um berühmte und unrühmliche Genies der Wissenschaftsgeschichte. Benjamin Labatut entspinnt in seinem Roman Geschichten, deren fiktiver Charakter sich im Laufe des Romans mehr und mehr steigert. So kommen einem die Persönlichkeiten und deren Schicksale erschreckend nah, fast unbemerkt weiß man Reales von Erdachtem nicht mehr zu unterscheiden. Dabei ist es genial komponiert und recherchiert: Ein ungewöhnliches Buch eines interessanten Autors! Labatut erweckt Heisenberg, Schrödinger, Einstein und viele mehr zum Leben, Grenzen verschwimmen und man gerät verführerisch nah in ihren Bann. Gerade auch für nicht wissenschaftlich interessierte Leser/innen eine zu empfehlende Lektüre!
Carolin Ahrabian
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das blinde Licht
Benjamin Labatut ; aus dem Spanischen von Thomas Brovot
Suhrkamp (2020)
187 Seiten
fest geb.