Rache verjährt nicht
Wolf Hadda, Sohn eines Forstverwalters, lebte im Schatten einer britischen Adelsfamilie auf dem Lande. Bereits als Jugendlicher verliebte er sich in die adlige Tochter Imogen. Da sie aber keinen armen Waldbauern heiraten wollte, verließ Wolf seine Heimat, kam als reicher Geschäftsmann zurück und heiratete Imogen. Eines Morgens steht ein Durchsuchungskommando der Polizei vor seiner Haustür. Wolf wird wegen Pädophilie und Wirtschaftsvergehen angeklagt. Bei einem Verhör versucht er zu fliehen. Jedoch wird er auf seiner Flucht so schwer verletzt, dass er nur entstellt überlebt. Im Gefängnis muss Wolf sich einer Therapie bei der jungen Psychologin Alva unterziehen. Erst als er nach sieben Jahren so tut, als ob er seine pädophilen Neigungen eingesteht, befürwortet die Psychologin seine Freilassung auf Bewährung. Wolf zieht sich in die Einsamkeit des Hauses seines verstorbenen Vaters zurück. Geschickt kann er noch immer mit seiner Axt umgehen. Da er als verurteilter Pädophiler gilt, kann er nicht auf Gerechtigkeit hoffen. Der befreundete Geschäftspartner und ein Anwalt, wie auch seine Frau, hatten sich bereits gleich zu Beginn der Affäre von Wolf abgewendet. Wolf sinnt auf Rache, um Gerechtigkeit zu erlangen. - Der Roman stellt wechselnd jeweils eine der handelnden Personen in den Mittelpunkt, die facettenreich beschrieben werden. Dabei überrascht der Autor (gest. 2012) den Leser mehrfach mit diversen Wendungen. Ein Kriminalroman um eine Intrige und dunkle Machenschaften und Strippenzieher, der die grundsätzliche Frage aufwirft, wie ein Unschuldiger seine Unschuld beweisen kann. (Übers.: Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann)
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Rache verjährt nicht
Reginald Hill
Suhrkamp (2013)
Suhrkamp nova
683 S.
fest geb.