Die Lieferantin
London in nicht allzu ferner Zukunft: Der Brexit hat zu einer sich abschottenden Gesellschaft geführt, die kurz vor dem totalen Überwachungsstaat steht. Vor diesem Hintergrund blüht Ellie Johnsons neues Unternehmen geradezu auf: Drogenlieferungen per Drohnen, unkompliziert und vor allem anonym. Einige Todesfälle jedoch bringen Ellie ins Visier der alteingesessenen Unterwelt-Bosse. Die versuchen, ihr die Lieferwege abzuschneiden und setzen auf sie selbst ein Kopfgeld aus. - Insgesamt erwartet den/die Leser/in ein kurzweiliger Leseabend, wenn auch einige der Handlungsstränge nicht ganz gelungen mit dem eigentlichen Plot verbunden zu sein scheinen. Eigentlicher Höhepunkt der Lektüre sind die kurzen, gar nicht allzu konstruierten, fast schon dystopischen Schilderungen des gesellschaftlichen Lebens im Großbritannien der Nach-Brexit-Ära. Vertretbar, aber kein Muss für den Bestand in Büchereien.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Lieferantin
Zoë Beck
Suhrkamp (2017)
324 S.
kt.