Das Birnenfeld

Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilissi sind die wenigsten Kinder wirklich behindert. Von ihren Eltern im Stich und allein zurückgelassen wurden sie fast alle. Zum Glück haben sie Lela, die sie vor der Welt und den oft überforderten Das Birnenfeld Lehrern beschützt. Auch Lela kennt ihre Eltern nicht. Sie ist 18 Jahre alt und im Internat groß geworden, wo sie nun als Wächterin des Internatsparkplatzes arbeitet. Im Geheimen plant sie den Tod des Geschichtslehrers, der sie in ihrer Kindheit und bis heute viele andere Internatsschüler vergewaltigt hat. Lela wird von den meisten Lehrern bis hin zur Direktorin geachtet und mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut, weil die Kinder ihr vertrauen und auf sie hören. Lela steht ihren Schützlingen bei. Mit Irakli geht sie einmal die Woche ins Nachbarhaus, wo er mit seiner Mutter telefonieren darf. Als diese ohne ihren Sohn nach Griechenland geht, versucht Lela ihm klarzumachen, dass sie nicht zurückkommen wird. Ein amerikanisches Ehepaar möchte Irakli zu sich holen. Um den Englischunterricht bezahlen zu können, prostituiert sich Lela schließlich sogar. - Die vielfach preisgekrönte Filmregisseurin präsentiert hier ihren Debütroman. Sie hat einen wunderbar treffenden Erzählstil und ermöglicht einen Blick auf die rebellischen Frauen der georgischen Gesellschaft in den 1990er Jahren. - Gerne empfohlen.(Übers.: Julia Dengg und Ekaterine Teti)

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Birnenfeld

Das Birnenfeld

Nana Ekvtimishvili
Suhrkamp (2018)

Suhrkamp Taschenbücher ; 4882
220 S.
kt.

MedienNr.: 879822
ISBN 978-3-518-46882-1
9783518468821
ca. 16,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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