Der erste Tod der Cass McBride
Das Leben der Cass MacBride verlief bislang in einer vorgezeichneten Erfolgsbahn. Sie gehört zu den schönen, reichen Kids, ausgestattet mit dem Bewusstsein um die eigene Macht und darum, wie man sie einsetzt. Kyle Kirby gehört zu den weniger Angesagten, mit gesellschaftlichen Verlierern als Eltern. Er selbst hat den Absprung aus der Herrschaft seiner grausamen Mutter geschafft, sein kleiner Bruder David bleibt ihren Schikanen ausgeliefert - bis er sich vor ihrem Haus erhängt. Unglücklicherweise scheint ein Zettel mit verletzenden Bemerkungen von Cass über David der Auslöser des Selbstmords gewesen zu sein. Damit jedenfalls rechtfertigt Kyle das lebendige Begraben von Cass... - Die äußere Spannung um die Rettung des Mädchens wird nur von den Dialogen zwischen Cass und Kyle übertroffen, die um das Aufdecken der ganzen Katastrophe des psychologischen Missbrauchs der Eltern an ihren Kindern kreisen. Cass wird als neuer Mensch mit dem Bewusstsein der Fragwürdigkeit ihres bisherigen Lebens wiedergeboren und gibt damit den Lesern Stoff zum Nachdenken über echte und falsche gesellschaftliche Werte. (Übers.: Eva Plorin)
Ela Wildberger/STUBE
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der erste Tod der Cass McBride
Gail Giles
Thienemann (2011)
231 S.
fest geb.