Bis die Zeit verschwimmt
Eine furchtbare Tragödie zerreißt jäh die Freundschaftsbande zwischen den 15-jährigen Mädchen Helene und Cassandra. Seit der Grundschule trägt sie eine verlässliche und einzigartige Freundschaft durch den Schul- und Familienalltag. Der Dritte im Bunde ist Erik, ein Junge aus ihrer Schule. Bei einem Amoklauf in der Schule, bei dem einige Schüler/-innen und ein Lehrer ihr Leben verlieren, wird Cassie vor Helenes Augen vom jugendlichen Täter, einem Jungen der Schulgemeinschaft, erschossen. Helene ist völlig geschockt und traumatisiert und versucht, durch eigene Spurensuche bei der Familie des Täters und bei den anderen Opfern Antworten zu finden. Immer wieder stellt sie sich die Frage nach ihrer eigenen Schuld und ob sie ihre Freundin hätte retten können. Erst allmählich, mit der Hilfe einer Therapeutin, ihrer Familie und ihres Freundes Erik, gelingt es dem jungen Mädchen, Antworten zu finden und ihre Freundin "gehen zu lassen". - Eine verstörend-schreckliche Situation im Jugendalter und eine große Herausforderung, mit dem Erlebten weiterleben zu können. - Ein schweres Thema hoffnungsvoll überzeugend, als Erstling einer jungen Autorin bearbeitet, in dem die Tragweite des brutalen Verlusts einer lieben Freundin einfühlsam beschrieben wird. Für Leserinnen auf der Suche nach Lesestoff zum Thema Amoklauf sehr gut geeignet.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Bis die Zeit verschwimmt
Svenja K. Buchner
Thienemann (2020)
319 Seiten
fest geb.