Wie wir durch die Zeit reisten und die 10 Gebote retteten
Naomis Onkel Mosche zerschmettert aus Wut über die Israeliten die Gesetzestafeln und schmollt. Seine Nichte will ihn davon überzeugen, dass die 10 Gebote über 3000 Jahre für die Menschheit Bedeutung haben. Dazu wird sie zu Till in die Gegenwart katapultiert. Der Schuljunge lässt sich von ihrem Anliegen überzeugen und beginnt mit ihr, Menschen auf der Straße zu befragen, ob sie diese ethischen Grundregeln kennen. Till spricht darüber auch mit seinem Vater, der sich in letzter Zeit immer mit der Mutter gestritten und deshalb den gemeinsamen Urlaub abgeblasen hat. Mit der Zeit wird den beiden Kindern bewusst, dass die Gebote zwar bekannt sind, aber keiner sagen kann, er könne sie einhalten. Eine Ordensfrau erklärt ihnen dann, dass die zehn Gebote eine Richtschnur sind, ein Ideal, das man anstreben soll. Mit dieser Erkenntnis kehren die beiden an den Fuß des Sinai zurück. Sie schaffen es, Mosche dazu zu bewegen, ein zweites Mal auf den Berg zu steigen. Wieder zurück wundert sich Till, was sein Vater macht. Er packt für eine Reise für die ganze Familie. - Der Grundgedanke des Buches ist originell: Was wäre geschehen, hätte Mose nicht die Gesetzestafeln erneut vom Sinai geholt. Geschickt ist auch, dass der Autor dem Jungen sein Reli-Heft in die Hand drückt. So wirkt es nicht aufgesetzt, dass er den Wortlaut und die dahinterstehenden Fragen kennt. Am Rande erzählte Kleinigkeiten lockern den schwierigen Stoff auf, so dass das Leseinteresse bestehen bleibt. Das Buch gibt insgesamt eine kindgerechte Antwort auf existenzielle Fragen.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wie wir durch die Zeit reisten und die 10 Gebote retteten
Christian Linker ; mit Illustrationen von Stefanie Klaßen
Gabriel (2022)
139 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Auszeichnung: Religiöses Kinderbuch des Monats