Seelenverwandtschaft

Die Seele ist kom-pliziert (zusammengewoben), melancholisch, weil der Vergangenheit anhänglich, während der Geist kraftvoll nach vorne plant. Es bedarf keines psychologischen Wissens, um sie zu begreifen, sondern jeder kann geduldig genug sein, sein Seelenverwandtschaft inneres Wesen zu erfassen. Dem Therapeuten Moore geht es nun nicht darum, problematische Verhaltensweisen aufzuarbeiten (S. 10); er wirbt vielmehr dafür, sich mit Achtsamkeit und Feingefühl auf die Regungen unserer Seele einzulassen. So wird es möglich, ein "tief innerliches Leben mit einem anderen Menschen zu pflegen" (S. 32). - Aufbauend auf "Der Seele Raum geben" (in BP/mp nicht besprochen) des Autors geht es um das Mysterium der Ehe, um Seelenverbindungen, Bindung und Ablösung, Intimität und Individualität. Ein komplexes, auch religiöses Werk, das mit einer metaphorischen Sprache auf die Philosophie des Existenzialismus, Symbolismus, Humanismus Bezug nimmt. Man legt es zur Seite, um nachzudenken; es hält einem aber so gefangen, dass man weiterlesen will. Für Leser mit spirituellem Interesse eine Bereicherung.

Karola Bartel

Karola Bartel

rezensiert für den Borromäusverein.

Seelenverwandtschaft

Seelenverwandtschaft

Thomas Moore
Claudius (2011)

357 S.
kt.

MedienNr.: 569633
ISBN 978-3-532-62405-0
9783532624050
ca. 19,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ps, Fa
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