Katharina von Aragon
Nachdem Katharina von Aragón und Heinrich VIII. in 20-jähriger Ehe mehrere Fehl- und Totgeburten hinnehmen mussten und nur ihre Tochter Maria überlebt, verliebt sich Heinrich in Katharinas Ehrendame Anne Boleyn (s. "Die Mutter der Königin", BP/mp 21/133). Heinrich hofft, dass der Papst seine Ehe mit Katharina annulliert und zweifelt die einst erlassene Erlaubnis des Papstes für diese Ehe an. Katharina hingegen lässt ihre guten Beziehungen zum Klerus und zu ihrem Neffen, Kaiser Karl V., spielen, um die Thronfolge für Maria zu sichern. Doch Heinrich heiratet heimlich Anne Boleyn, womit er die erneut ausgesprochene Erlaubnis des Papstes für seine Ehe mit Katharina missachtet und damit die Abspaltung von der Kirche in Rom herbeiführt. Die vielen Dialoge und inneren Monologe Katharinas, aber auch die - wie die Autorin im Nachwort schreibt: authentischen - Auszüge aus Katharinas Briefen an die Mächtigen ihrer Zeit tragen zum Bild dieser Königin als einer tief gläubigen Frau bei, die trotz ihrer nie endenden Liebe zu Heinrich klug und selbstbewusst für sich selbst und ihre Tochter kämpft. Weir beschreibt auch die Lebensumstände mit den Intrigen und Machtspielen bei Hofe in diesem spannenden, gut recherchierten historischen Roman.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Katharina von Aragon
Alison Weir ; aus dem Englischen von Edigna Hackelsberger
Ullstein (2020)
Tudor-Königinnen-Reihe ; 1
894 Seiten
kt.