Trümmermädchen
Plötzlich ist die nette jüdische Familie in Annas Haus verschwunden und ihr Pflegevater muss ebenso plötzlich in den Krieg, obwohl er als Bäcker die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt. Hass steckt hinter solchen Attacken, geschürt von der Propaganda der Nationalsozialisten. Die Schrecken der Bombenangriffe und die Not nach Kriegsende schildert die Autorin besonders eindrucksvoll. Und es gibt auch viele Beispiele selbstloser Hilfsbereitschaft, lebensnotwendig in Zeiten von Bedrohungen aller Art. Auch Anna und ihre Pflegemutter Marie entkommen durch solche Hilfe immer wieder aus lebensbedrohlichen Situationen. Fast 80 Jahre später sind solche Zustände bei uns unvorstellbar, in Kriegsgebieten aber immer wieder furchtbare Realität. - Spannend geschrieben und eine empfehlenswerte Geschichtsstunde.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Trümmermädchen
Lilly Bernstein
Ullstein (2020)
Ullstein Taschenbuch ; 06341
500 Seiten
kt.