Gedenke mein

Mit Bravour hat die Münchner KHK Gina Angelucci einen jahrzehntealten Kriminalfall gelöst. Das führt Petra Weber zu ihr, deren Tochter vor zehn Jahren verschwunden ist. Man hat nur die halbverbrannte Leiche des Ehemanns an einem See im Chiemgau Gedenke mein gefunden. Die Theorie eines Mitnahmeselbstmords steht im Raum. Dennoch ist die Mutter überzeugt, dass die Tochter noch lebt. Sie überzeugt die Fachfrau für "cold cases" davon, die Ermittlungen noch einmal aufzurollen. Dabei stößt Angelucci auf reichlich Ermittlungspannen ihrer Rosenheimer Kollegen. Sie findet einen neuen Ansatz, der sie aber zu einer völlig falschen Person führt. Erst ein zufälliger Leichenfund bringt Klarheit, aber auch ein schreckliches Martyrium zutage. - Der Roman folgt dem "traditionellen" Aufbau mit Einblicken in die Polizeiarbeit und reichlich Nebenschauplätzen im privaten Umfeld der Ermittler: Angelucci ist schwanger und ihre Hochzeit steht kurz bevor, als sie immer tiefer in den Fall des vermissten Kindes einsteigt. Das erzeugt beim Leser eine ganz besonders hohe emotionale Verbundenheit mit den Hauptpersonen. Offen nennt die Autorin ihre Inspiration zu diesem Roman durch die Schicksale von Verena Kampusch und die Familie Fritzl in Österreich. Wohltuend tariert sie Momente der Tragik und Spannung mit Alltagsepisoden aus und lässt durch einen Epilog den Leser nicht in den Abgründen menschlichen Verhaltens.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Gedenke mein

Gedenke mein

Inge Löhnig
List Taschenbuch (2016)

List-Taschenbuch ; 61228
399 S.
kt.

MedienNr.: 795532
ISBN 978-3-548-61228-7
9783548612287
ca. 11,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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