Die Bachs
Im Wagner-Jahr eine so umfassende Darstellung der Bach-Familie vorzulegen, ist besonders treffend. Vom Mythos "Bach" lebt die Musikgeschichte seit der Romantik. Wie verwoben und über Generationen hinweg eine Musikpflege in einer deutschen Familie sein kann und wie stark dabei die gesellschaftlich historischen Zustände der jeweiligen Zeit aufleuchten, macht der Biograf auf eine sehr anschauliche und profunde Art deutlich. Der Schwerpunkt der vom 17. bis 19. Jahrhundert greifenden Darstellung der "Bache" liegt naturgemäß im 18. Jahrhundert gruppiert um den berühmtesten der Familie, Johann Sebastian. Da Mai nicht nur Germanist, sondern auch erprobter Biograf (z.B. zu Benedikt XVI.) ist, versteht der Autor, die Leser in den Kosmos der Bach-Familie hineinzuziehen und verschafft zu den interessanten Details aus deren Leben noch ein Lesevergnügen. Bildteil und Personenregister ergänzen die Darstellung. Eine Zeittafel hätte dem Buch ebenfalls gut getan. - Ein "Muss" für alle Bachliebhaber und eine Empfehlung für alle Büchereien mit Musikbestand.
Helmut Krebs
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Bachs
Klaus-Rüdiger Mai
Propyläen (2013)
444, [16] S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.