Warte nicht auf bessre Zeiten!

Biermann, geboren 1936 in Hamburg, gehört zu den sperrigsten Liedermachern in Deutschland. In seiner Autobiografie lässt er nun das letzte Jahrhundert Revue passieren und schildert ausführlich, wie er es erlebt hat: als Kind die Bombennächte in Warte nicht auf bessre Zeiten! Hamburg, als Künstler Verfolgung und Ausbürgerung in der DDR - und schließlich ein Leben im wiedervereinigten Deutschland. Wolf Biermann schreibt in der ihm eigenen unverblümten Art über Begegnungen, berufliche und private, und über die Höhen und Tiefen seines Lebens und seiner Karriere. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass die Ermordung seines Vaters, eines überzeugten Kommunisten, durch die Nationalsozialisten ihn geprägt hat wie kaum ein anderes Ereignis. Der kleine Karl-Wolf war damals vier Jahre alt. Auch auf sein Verhältnis zu anderen Künstlern, wie Heinrich Böll oder Günther Grass, geht Biermann ein. Immer spannend, manchmal tiefsinnig und häufig unangepasst ist dieses Buch. Es zeigt, was Biermann in seinem Leben und in seiner Kunst immer war: ein Poet und Geschichtenerzähler, ein Revolutionär und Humorist. Ab mittleren Beständen sehr empfehlenswert.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Warte nicht auf bessre Zeiten!

Warte nicht auf bessre Zeiten!

Wolf Biermann
Propyläen (2016)

543, [32] S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 587708
ISBN 978-3-549-07473-2
9783549074732
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li, Ge
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