Die Wikinger
Wer waren die von Mythen und Sagen, insbesondere von modernen Medien verklärten Wikinger wirklich? Dieses Buch, ursprünglich das Projekt Jörn Staeckers, des renommierten Mittelalter-Archäologen und versierten Erforschers der Wikingerzeit, nach seinem Tod (Dez. 2018) nun von Matthias Toplak sowie von weiteren Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen realisiert, gibt aus heutiger Sicht präzise, wissenschaftlich fundierte und gesicherte Antworten, indem es nicht chronologisch die Geschichte der Wikinger erzählt, sondern in den entscheidenden Bereichen die tatsächliche Lebenssituation anhand archäologischer Funde herausarbeitet, diese spannend darlegt und anschaulich (Abbildungen, Bildteil) vermittelt. In den einzelnen Beiträgen werden die gängigen Aussagen kritisch hinterfragt, sodass sich ein differenziertes Bild dieser Zeit und ihrer Menschen zeigt: So waren die Wikinger eben nicht nur brutale Eroberer, sondern großteils Bauern, geschickte "globale" Handelsleute, vor allem aber waren sie begnadete Seefahrer und Schiffsbauer. Dies bezeugen vornehmlich Grabfunde (wichtigste Quelle zur Erforschung von Herkunft, sozialem Status, Tätigkeit, Glaube), die sowohl durch Gegenstände wie auch Überreste von Bestatteten zudem über Ernährung, Lebensweise, Wanderungsbewegungen und verwandtschaftliche Beziehungen informieren. - Empfehlenswert für alle Bestände!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Wikinger
Jörn Staecker [und ein weiterer] (Herausgeber) ; die auf Englisch verfassten Kapitel [...] wurden von Christiane Wagler ins Deutsche übertragen
Propyläen (2019)
480, [32] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig), Karten
fest geb.