Der einsamste Wal der Welt
Es gibt ihn wirklich, den Wal, der mit 52 Hertz auf einer sehr viel höheren Frequenz singt als andere Wale und dadurch offenbar keinen Anschluss an die Gemeinschaft hat, er wird schlicht nicht "verstanden". Seit 1989 wird sein Gesang wissenschaftlich aufgezeichnet und beobachtet; das Tier selbst wurde noch nicht identifiziert. Diesem einsamen Wal hat der Autor ein Bilderbuch gewidmet, welches die Bedingungen seiner Existenz und seine Einsamkeit in den Vordergrund stellt. Die Weite des Ozeans und die Verlorenheit in dieser Weite sind auch Thema der großformatigen, fast monochrom meerfarbenen Bilder. Dennoch ist das Buch nicht traurig, eher melancholisch und ein wenig kurios. Bei einer (folgenlosen) Begegnung mit einem Blasenfisch (Taucher) zeigt der Wal sogar Zuversicht. - Eine faszinierende Geschichte in ruhigen Bildern, die im Juni 2018 sogar als "Wal-Symphonie" in der Düsseldorfer Tonhalle musikalisch umgesetzt worden ist. Größeren Beständen empfohlen!
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Der einsamste Wal der Welt
Martin Baltscheit
Carlsen (2018)
[24] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5