Kleines Reh im Schnee
Schnee ist immer eine wundervolle Erfahrung: das kleine Reh, nicht vermenschlicht, sondern realitätsnah dargestellt, staunt über das reine Weiße, es schlittert im Schnee, es hört sein Knirschen, spürt seine Kälte, bewundert die veränderte Welt - kurz, es erlebt all das, was Erwachsene wie Kinder fasziniert. Die Erkundungen des Rehs bedürfen nicht vieler Worte: in ganz kurzen Sätze, sparsam eingesetzt und in Paarreimen verfasst kommt der beschreibende Text daher. Er lenkt nicht von den wunderschönen Bildern ab, welche die Winteratmosphäre effektiv, aber unaufdringlich und ästhetisch zurückhaltend einfangen und als besonderen Effekt mit Silber-Druckelementen aufwarten, die das Glitzern von Schnee und Eis an einem sonnigen Wintertag einfangen. In schönem Kontrast dazu stehen die braunrote Fellfarbe der Tiere und vor allem die roten Hagebutten, die in den Sträuchern hängen. Das warme Schlussbild, auf dem die Reheltern das Kitz im Schlaf umhüllen, macht das Buch zudem geeignet für Abendrituale. Allen Beständen gerne empfohlen, ab 4 Jahren.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Kleines Reh im Schnee
Holly Surplice ; [aus dem Englischen von Anna Taube]
Carlsen (2019)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4