Der rote Baum

Es gibt trübe Tage, an denen man glaubt, dass nichts gelingen wird. Man fühlt sich unverstanden, antriebslos und ohne Hoffnung, zweifelt gar an sich selbst und am Sinn seines Daseins. Ein solcher Tag widerfährt dem kleinen Mädchen in dem großformatigen Der rote Baum Bilderbuch des mehrfach preisgekrönten australischen Autors. Am Ende des Tages freilich wendet sich doch noch alles zum Guten: Hatte der Tag damit begonnen, dass sich die Kammer der Heldin mit welkem grauem Laub füllte, so sprießt nun aus dem Fußboden ein rotes Pflänzchen, das sich alsbald in einen strahlend roten Baum verwandelt. Dieses Bilderbuch verzichtet fast völlig auf Handlung, beschreibt vielmehr lediglich in meist recht bedrohlichen Bildern die wachsende Niedergeschlagenheit der kleinen Heldin. Mag sein, dass manches Kind ohne adäquate Begleitung durch einen Erwachsenen mit der fantastisch-surrealen Bildsprache wenig anzufangen weiß bzw. sich sogar bedrückt und eingeschüchtert fühlt. Ob man den Versuch wagen sollte, Kinder an die Symbolik dieses ausgesprochen poetischen Bilderbuchs voller Schwermut heranzuführen? In jedem Fall ist jedes einzelne Szenario in diesem mit nur wenig Text versehenen Bilderbuch ein Kunstwerk für sich, verwandelt es doch Gefühle in höchst eindrucksvolle Metaphern von fesselnder Symbolkraft.

Der rote Baum

Der rote Baum

Shaun Tan
Carlsen (2012)

[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 358105
ISBN 978-3-551-51778-4
9783551517784
ca. 16,90 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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