Tschitti

"Chitti Chitti Bang Bang", ursprünglich eine Buchreihe aus den 1960er Jahren von James Bond-Autor Ian Fleming und 1968 als Musical verfilmt, wird nun von Frank Cottrell Boyce fortgeschrieben. Dieses Buch ist der zweite Band. Tschitti ist das Wunderauto der Familie Tooting, ein Paragon Panther, Baujahr 1921, mit Zeitreisefunktion (Chronomat), eine Neuheit gegenüber den 1960er Jahren. Leider ist der Chronomat nicht so einfach zu bedienen. Zunächst finden sich die Tootings Auge in Auge mit einem Tyrannosaurus wieder, landen dann im New York der 1920er Jahre und anschließend am Amazonas im 16. Jh. Dort entdecken sie Eldorado. Genau genommen ist der Chronomat nebensächlich, denn Tschitti entscheidet recht selbständig, wann sie ihre Familie wohin bringt. Eigentlich wollen die Tootings nur nach Hause, um die Welt von dem Superschurken Mini-Jack (in Band 1 eingeführt) zu befreien. - Die zweite "Tschitti"-Geschichte ist auch ohne Kenntnis des ersten Bandes sehr gut verständlich. Die Abenteuer der Familie sind wahnwitzig und verrückt, die Dialoge witzig und skurril und der metallene Protagonist ebenso wie die menschlichen Hautpersonen sehr sympathisch. Das Buch wird abenteuerlustigen Lesern ab 8 Jahren Spaß bereiten. Da Übersetzer meist den Schlusssatz "kongenial übersetzt von..." nicht schätzen, soll er auch gar nicht zum Einsatz kommen; aber die Übersetzung von Salah Naoura liest sich wirklich ausgezeichnet.