Der Geruch von Häusern anderer Leute
Ruth wächst bei ihrer kaltherzigen Großmutter auf und wird ungewollt schwanger. Doras Mutter ist Alkoholikerin, der Vater sitzt im Gefängnis und ihr Lottogewinn weckt die Begehrlichkeit beider. Alyce fühlt sich verpflichtet, ihrem Vater beim Fischen zu helfen und gibt dafür ihren Traum vom Ballett auf. Hank flieht mit seinen Brüdern vor ihrem brutalen Stiefvater und sucht die Seele seines verstorbenen Vaters. Die einzige Gemeinsamkeit der drei ist ihre besondere Affinität zu Gerüchen, ihre Heimat Alaska und ihre zerstörten Lebensträume. Die Autorin gibt jedem dieser Lebensträume Raum und beschreibt warmherzig die einzelnen Charaktere. Trotz manchmal unglaublich widriger Umstände finden die vier zueinander und schaffen es, sich gegenseitig zu retten und ihre Träume doch noch zu verwirklichen. Das wirkt an manchen Stellen fast märchenhaft unrealistisch, ist aber von erfrischendem Optimismus geprägt, der die Lektüre zu einer erfreulichen Unterhaltung macht. Empfehlenswert. (Übers.: Sonja Finck)
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Geruch von Häusern anderer Leute
Bonnie-Sue Hitchcock
Königskinder (2016)
319 S.
fest geb.