Die Verlorenen von New York

Ein Kometeneinschlag verändert die Umlaufbahn des Mondes (vgl. "Die Welt, wie wir sie kannten": BP 10/478). In der Folge kommt es auf der Erde für die gesamte Menschheit zu lebensbedrohlichen Naturkatastrophen. Auch auf das Leben einer in New York Die Verlorenen von New York lebenden Einwandererfamilie aus Puerto Rico wirken sich die Ereignisse aus. Die Eltern von Alex sind verschollen. In patriarchalischen Strukturen aufgewachsen, muss er sich alleine in einer immer lebensfeindlicher werdenden Welt um seine beiden Schwestern kümmern. Trotz der Katastrophe erhalten sich die Geschwister durch ihren Zusammenhalt und den Kontakt zu ihrer Kirchengemeinde ein gewisses Maß an Normalität und den Glauben an eine Rückkehr ins normale Leben. Doch Nahrungsmangel und anarchistischer werdende Verhältnisse fordern zunehmend das Übertreten von moralischen Grundsätzen. So wird für Alex beispielsweise die Plünderung von Leichen zur Normalität. Fast zu spät gelingt ihm und einer seiner Schwestern schließlich die Flucht aus New York in eine ungewisse, kaum bessere Zukunft. - Ein ruhiges und weitgehend auf Gewaltbeschreibungen verzichtendes Endzeitdrama über eine Welt, in der die staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen zusammenbrechen, da jeder in einer aussichtslosen und unumkehrbaren Situation auf sich alleingestellt ist. Themen wie Glaubenskrisen und der Glaube als Basis der Hoffnung sowie das Streben nach Lebenswürde werden angesprochen. Das Weiterdenken bleibt dem Leser überlassen. Auch unabhängig vom Vorgängerband sehr zu empfehlen. (Übers.: Annette von der Weppen)

Christian König

Christian König

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Verlorenen von New York

Die Verlorenen von New York

Susan Beth Pfeffer
Carlsen (2011)

350 S.
fest geb.

MedienNr.: 342328
ISBN 978-3-551-58219-5
9783551582195
ca. 16,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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