Was vom Sommer übrig ist

Die 17-jährige Louise blickt dem Sommer mit gemischten Gefühlen entgegen: nur keine Freizeit, nur nicht daran erinnert werden, wie trostlos ihr Leben ist. Paul, ihr bester Freund, hat sich zum gemeinen Mobber entwickelt, und ihre Schulfreunde haben sich immer mehr von ihr abgewendet. Die Eltern arbeiten beide im nahegelegenen Krankenhaus, nach einem langen Arbeitstag bleibt wenig Zeit und Kraft für die Tochter, so etwas wie Familienleben gibt es nicht. Also beschließt Louise, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen, den Führerschein zu machen, und außerdem durch mehrere Ferienjobs Geld zu verdienen. Doch dann lernt Louise auch noch eine nervige 13-Jährige kennen, die wie eine Klette an ihr klebt. Jana hat sich den Sommer auch anders vorgestellt, irgendwo mit Freunden am Strand oder wenigstens Familienurlaub. Doch auch Janas Eltern haben keine Zeit für sie, nicht seit ihr großer Bruder von der Brücke gefallen ist. Freiwillig. Sein Selbstmordversuch kam wie aus dem Nichts, und die Familie ist daran zerbrochen. Gemeinsame Aktivitäten beschränken sich auf den Besuch des Komapatienten im Krankenhaus. Die unterschiedlichen Mädchen freunden sich an. Eines Tages wird ihnen alles zu viel, die Traurigkeit, ihr nicht existentes Familienleben, das Desinteresse aller. Sie klauen das Auto von Louises Oma und fahren raus, in die Natur. Endlich das Gefühl von Freiheit, Leichtigkeit, Freude, Glück. Sie verbringen einen paradiesischen Abend miteinander, aber am nächsten Morgen kommt das böse Erwachen. Zig verpasste Anrufe von Janas Eltern, das kann nur eines bedeuten ... - Das Jugendbuch für Leser/innen ab 14 ist kein typisches seichtes Mädchenbuch mit Happy End, sondern hat Tiefgang. Es bringt die Leser/innen dazu, sich mit den beiden Hauptpersonen auseinanderzusetzen und sich in sie hineinzuversetzen. Sehr, sehr empfohlen!