Mausmeer
Es klingt nach einer spannenden Geschichte: Bens Feier zum 18. Geburtstag läuft aus dem Ruder, und er fährt mit seiner alkoholisiert einschlafenden, älteren Schwester Annika zum Pizzaholen. Als sie wach wird, findet sie sich vor dem einsamen Haus ihrer verstorbenen Großeltern wieder. Dann beginnen lange Passagen mit Rückblick, Streit, und schließlich versenkt Annika alle Schlüssel im See. Da kann man viel Symbolträchtiges sehen und die Geschichte nimmt Fahrt auf, als die Angler auf dem Grundstück ihre gewohnten Treffen abhalten und dörfliche Gewohnheiten mit den städtischen der Geschwister aufeinanderprallen. Insgesamt bleibt die Geschichte vom Erwachsen-Werden Bens jedoch recht oft in langatmigen Selbstanalysen hängen. Aber wer die experimentelle Sprache der Autorin mag, kann sich daran sicherlich erfreuen.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Mausmeer
Tamara Bach
Carlsen (2018)
142 S.
fest geb.