Zusammen sind wir unendlich
Die siebzehnjährige Sophia besucht die Abschlussklasse einer Highschool in Melbourne und ist unglaublich intelligent, besonders wenn es um Mathematik und Naturwissenschaften geht. Denkt sie jedoch über ihre Zukunft nach, bekommt sie regelrecht Panikattacken, zumal Elsie, ihre einzige Freundin an der Highschool, bald zum Studium in die USA geht. Zudem leidet Sophia unter massiven sozialen Ängsten und zieht sich häufig in ihre eigene Gedankenwelt zurück. Kein Wunder, dass ihr deshalb nie aufgefallen ist, dass ihr Mitschüler Joshua seit Jahren in sie verliebt ist. Josh ist ebenfalls ein Einzelgänger. Er liebt magische Kartentricks und ist sich ebenso unsicher über seine Zukunft. Trotz aller Hürden finden die beiden Teenager einen Weg zueinander. - Ein lesenswerter Roman zum Thema Zukunftsangst und Autismus, der leider die Chance verpasst, Letzteres offen anzusprechen. Sophies soziale Probleme und ihre Inselbegabung scheinen von ihrer Umgebung nicht als autistische Symptome wahrgenommen zu werden, weshalb ihr leider die passende Unterstützung fehlt. Die liebenswert schrägen Protagonisten schaffen es aber sofort in die Herzen der Leser, und auch die Handlung bleibt authentisch und verfällt niemals ins Kitschige. Obwohl es sich eigentlich nicht um eine Serie handelt, wird die Geschichte von Joshs Freunden Sam und Camilla im vorherigen Buch der Autorin ("Der Beweis, dass es ein Leben außerhalb meines Zimmers gibt", BP/mp 15/204) erzählt. Empfehlenswert. (Übers.: Yvonne Hergane)
Bettina Palm
rezensiert für den Borromäusverein.
Zusammen sind wir unendlich
Melissa Keil
Carlsen (2019)
319 S.
fest geb.