Chiisakobee - 3

Mit Willenskraft und Sturheit schafft es Shigeji, seiner maroden Baufirma eine Perspektive zu geben. Davon profitieren auch seinen Mitarbeiter und die bei ihm lebenden Waisenkinder samt Ritsu, die zur Betreuung der Kinder bei ihm eigezogen ist. Doch weiterhin ist das Geld knapp und ein Bankkredit nötig. Den gibt ihm der Leiter der örtlichen Bank erstaunlich bereitwillig. Aber er verknüpft damit plump und sexistisch das Angebot, seine Tochter Yuko mit ihm zu verkuppeln. Shigeji scheint diesen zusätzlichen Zins gar nicht zu erkennen, ganz anders als Ritsu, die schon als Kind in ihn verliebt war. Eigensinnig war sie schon immer, jetzt scheint ihr nur noch ihre traditionelle Zurückhaltung den Rahmen zu geben, der es ihr möglich macht, ihre Pflichten zu erfüllen. Die Situation in Shigejis Haus eskaliert, als eines der Waisenkinder beim Lebensmittel-Diebstahl erwischt wird. Wieder sind es japanische Traditionen und die japanische Lebensweise, die das Handeln der Protagonisten bestimmen. Der Zeichner nutzt wie in den vorherigen Bänden kleine Details - z.B. Haltung der Hände, einen gedeckten Tisch - um damit unausgesprochene Emotionen sichtbar zu machen. Der japanische Alltag und die japanische Denkweise werden uns in den Geschichten durch das zeichnerische Geschick nahegebracht. Und das ohne belehrende Ausführungen, sondern verpackt in eine interessante Geschichte. Falls diese ungewöhnliche Serie eingestellt werden soll, ist zu beachten, dass vier zusammenhängende Bände (zuletzt: BP/mp 18/708) erscheinen.