Irgendwo zu Hause

Yumiko arbeitet nach ihrem Design-Studium in London. Als ihr Vater stirbt, fliegt sie zur Beerdigung nach Japan. Zum ersten Mal werden ihr die großen Differenzen zwischen ihrem Leben in London und dem Land, in dem sie aufgewachsen ist, bewusst. Als Irgendwo zu Hause sie zufällig Zeugin einer Probe des Nô-Theaters wird, erschüttert sie die Zurücksetzung der Emotionalität, was sie schließlich bei der Beisetzung ihres Vaters fast aus der Bahn wirft. Im Kontakt zu ihrer Familie wird sie bestärkt in ihrem Entschluss, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sich zwischen zwei so differierenden Kulturen zu bewegen, ist für die junge "globalisierte" Generation nicht einfach. Diese Graphic Novel thematisiert diese Konflikte, obgleich die Reflexionen über japanische kulturelle Bräuche sehr speziell sind. Die schönen, anspruchsvollen Zeichnungen sind etwas "fürs Auge" und mildern die Zerrissenheit der Hauptfigur etwas. Aber sie können in ihrer sprachlichen und graphischen Zurückhaltung einen Prozess der Selbstbefragung auslösen, den viele Leser mit Gewinn aufgreifen können.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Irgendwo zu Hause

Irgendwo zu Hause

Fumio Obata
Carlsen (2016)

Graphic novel
159 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 584712
ISBN 978-3-551-72819-7
9783551728197
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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