Das Imperium des Atoms
Diese abgeschlossene Bilderzählung versetzt ihre Leserinnen und Leser gleich mehrfach zurück in die 50er Jahre. So ist sie auf ganz geniale Weise im Illustrationsstil der damaligen Zeit und unter Verwendung vieler Designbeispiele gezeichnet. Auch das Sujet, eine Science-Fiction-Story, die teils auf Romane der Zeit, teils auf biografisches Material zum Hauptakteur zurückgreift, lässt den damaligen Zeitgeist, eine Melange aus hoffnungsvoller Zukunftserwartung, aus naiver Technikgläubigkeit und dem Vertrauen auf den wissenschaftlichen Fortschritt, lebendig werden: Der amerikanische Diplomatensohn Paul steht Anfang der 50er Jahre in einer telepathischen Verbindung mit Zarth Arn, einem Helden aus ferner Zeit in den Weiten des Universums. Von seinem ungläubigen Umfeld deshalb zum Psychiater geschickt, glaubt dieser schließlich an die merkwürdige kosmische Verbindung und berichtet davon. Dies ruft Dr. Zelbub, einen üblen Wissenschaftler, auf den Plan, der sich mittels Hypnose des Geistes von Paul bemächtigen will, um die Weltherrschaft zu erlangen. Auf diesen für einen renommierten französischen Comicpreis nominierten Titel trifft die Bezeichnung 'Neunte Kunst' absolut zu. Eine unbedingte Bereicherung im Comicangebot für Erwachsene.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Imperium des Atoms
geschrieben von Thierry Smolderen. Gezeichnet von Alexandre Clérisse
Carlsen (2014)
141 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.