Kinder des Krieges
Nachdem Rowohlt 1982 den ersten Band von Nakazawas Kriegserlebnissen veröffentlichte, legt Carlsen die Reihe nun vollständig auf. Als Vorgeschichte schildert der erste Teil die harte Kriegszeit der sechsköpfigen Familie bis zum Bombenabwurf. Nachdem sich der Vater entschieden gegen die damalige Kriegstreiberei aussprach, musste die Familie harte Restriktionen und Sanktionen ihres Umfeldes erdulden. Ein weiteres Mal ist die typisch asiatische Mischung aus überdrehter Komik und harten bis tränenseligen Szenen gewöhnungsbedürftig. Doch in der entschiedenen Ablehnung von blindem Propaganda-Gehorsam und Mitläufertum erweist sich die erschütternde Reihe als diskussionswert und zutiefst menschlich.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Kinder des Krieges
Keiji Nakazawa
Carlsen (2004)
Barfuß durch Hiroshima ; 1
299 S. : überw. Ill.
kt.