Der Tag danach
Im zweiten von insgesamt vier Comicbänden, die Anfang der Siebziger entstanden, beschäftigt sich Autor und Zeichner Keiji Nakazawa mit dem qualvollen Alltag der Überlebenden nach der Atombomben-Zündung. Von der porträtierten Familie überlebten nur die schwangere Mutter und der Junge Gen. Um Reis für das Neugeborene zu besorgen, kämpft sich Gen allein durch das radioaktiv verseuchte Hiroshima. Dort wird er beinahe bei lebendigem Leibe verbrannt, erlebt Neid, Hass und erneute Gewalt, kann aber auch einem entstellten Mädchen neuen Lebensmut geben. Wieder setzt sich der in einfachen, wirkungsvollen Bildern entwickelte Manga für Völkerverständigung und Hilfsbereitschaft ein. Trotz schockierender Details und mitunter melodramatischer Zuspitzungen entstand ein wichtiges, diskussionswertes Zeitdokument. Ein Interview mit dem Autor rundet den Band ab.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Tag danach
Keiji Nakazawa
Carlsen (2005)
Barfuß durch Hiroshima ; 2
252 S. : überw. Ill.
kt.