Spirou + Fantasio spezial - 20. Ein großer Kopf

Ein gemeinsames Abenteuer mit seinem Freund Spirou inspiriert Reporter Fantasio zu seinem (geschönten) Erstlingsroman. Trotz schlechter Verkaufszahlen gelingt es ihm, das Werk einem französischen Erfolgsproduzenten anzupreisen, der es prompt als "Ein großer Kopf" mit den beiden Freunden in der Hauptrolle verfilmt. Dessen Erfolg verhilft besonders Spirou zu Starruhm, worauf Fantasio mit gesteigertem Neid reagiert. Derweil übernimmt in der entfernten Provinz Bretzelburg das Militär erneut die Macht. Die Brüder Makyo und Toldac liefern eine Hommage an die Franquin-Klassiker "Der doppelte Fantasio"(1954), "QRN ruft Bretzelburg" (1963) und "Gefangen im Tal der Buddhas" (1959). Besonders die "Bretzelburg"-Satire auf ein geteiltes Deutschland ist heute nicht mehr aktuell, was den Autoren allerdings Gelegenheit gibt, die Flüchtlingsproblematik einfließen und vertraute Charaktere auferstehen zu lassen. Daneben gibt es Seitenhiebe auf die selbst in Frankreich mitunter einfallslose Filmindustrie und den Star-Hype. Zusammen mit Tehems karikaturhaft-reduziertem Stil, der sich bewusst von der "Ligne Claire" absetzt, glückt den Autoren ein teils bissiger Humorcomic. Allerdings handelt es sich nicht um den gelungensten Band der "Spezial"-Reihe, zumal die beiden Handlungsstränge nicht wirklich zusammen finden. Für alle Bestände möglich.