Spirou oder: die Hoffnung - Teil 2. Weiter auf dem Weg des Grauens
Waisenjunge Spirou und sein großspuriger Freund Fantasio, der inzwischen nicht mehr für die von den Deutschen kontrollierte Tageszeitung "Le Soir" schreibt, nagen wie die restliche belgische Bevölkerung 1940 am Hungertuch. Ein Einkommen verspricht
ihr Wander-Puppentheater, mit dem sie landesweit an vielen Schulen Kinder unterhalten. Dabei bleibt ihnen zunächst verborgen, dass sie von der Résistance instrumentalisiert werden. Fantasio verliebt sich in eine verheiratete Kämpferin, während Spirou versucht, jüdische Kinder und Freunde vor Ausschreitungen oder Verhaftungen zu schützen. Der zweite von geplanten vier Bänden um Spirous Kriegserlebnisse schildert die zahlreichen Repressalien, denen sich das Land ausgesetzt sah, die Ungewissheit bei der Unterscheidung von Freund und Feind sowie die um sich greifende Judenverfolgung. Mit eingängiger Grafik wendet sich Émile Bravo bewusst von der vertrauten Abenteuerthematik ab, um eine realistische Kriegschronik mit etwas Humor und Kritik am Mitläufertum zu entwickeln.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.

Spirou oder: die Hoffnung - Teil 2. Weiter auf dem Weg des Grauens
Szenario und Zeichnungen: Émile Bravo ; aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Carlsen Comics (2019)
Spirou + Fantasio spezial ; [28]
90 Seiten : farbig
kt.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10