Der Mann, der Chris Kyle erschoss

Chris Kyle war ein zur Berühmtheit gelangter amerikanischer Scharfschütze (Sniper) im Irak-Krieg der 00er-Jahre, der auf mindestens 160 erfolgreiche Abschüsse (=Tötungen) vermeintlicher Feinde und Kombattanten zum Schutz seiner eigenen Mitkämpfer Der Mann, der Chris Kyle erschoss verweisen konnte. Seine Kriegserlebnisse hat er in einer Autobiografie ("American Sniper") niedergelegt, die in den Jahren 2013/14 in den USA zu einem Kinoerfolg von Clint Eastwood wurden. Zu diesem Erfolg trug wohl auch bei, dass Kyle zusammen mit einem Freund 2013 auf einem Schießstand von einem Irak-Kriegsveteran, der sich als sein Bewunderer ausgab, erschossen wurde. - In der vorliegenden Graphic Novel schildern die beiden Franzosen in einzelnen Episoden das Leben Kyles und sein Selbstbild, den Mord, die Vermarktung seiner "Heldentaten" im Film und durch seine Witwe. Dies geschieht insgesamt nüchtern und durchaus distanziert. Dennoch kann das Werk angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der Kriegshandlungen glorifiziert werden, das Töten gerechtfertigt wird und der amerikanische Waffenfetischismus als eine Selbstverständlichkeit wahrgenommen werden kann, Lesende irritieren und verstören. Die Graphic Novel wird auf Widerspruch stoßen und sollte allenfalls in sehr großen Beständen angeboten werden.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Mann, der Chris Kyle erschoss

Der Mann, der Chris Kyle erschoss

Nury / Brüno ; aus dem Französischen von Thomas Schöner
Carlsen Comics (2021)

164 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 603245
ISBN 978-3-551-78171-0
9783551781710
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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